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Pflanzen für das Aquascaping: Besser In Vitro oder aus dem Topf?

Entscheidend für die wunderschönen Unterwasserlandschaften, die beim Aquascaping entstehen, sind natürlich neben dem Hardscape aus Wurzeln und Steinen die Pflanzen. Aber welche Pflanzen eignen sich zu diesem Zweck am besten? Wenn du Aquarienpflanzen kaufen willst, kannst du dich zwischen verschiedenen Lieferformen entscheiden. Ein großes Thema sind In Vitro-Pflanzen. Was sie von im Topf angebotenen Pflanzen unterscheidet, worauf man achten kann und welche Vor- und Nachteile es gibt, dazu hier mehr!

Aus dem Labor ins Aquarium: In Vitro gezogene Pflanzen

Worum handelt es sich eigentlich, wenn die Rede von In Vitro gezogenen Pflanzen ist? Der Unterschied zu anderen Wasserpflanzen ist, dass sie unter Laborbedingungen aus Gewebekultur entstehen. Dafür genutzt wird ein bestimmter Gewebetyp, das sogenannte Meristem. Aus Teilen dieses Gewebes wachsen in einem keimfreien Nährgel junge Pflanzen heran. Verkauft werden sie direkt in ihrem Becher mit Deckel, in dem sie kultiviert worden sind und bleiben daher auch auf dem Lieferweg zunächst steril.

Die Wasserpflanzen wachsen in der Regel emers, also oberhalb der Wasseroberfläche, auf ihrem Nährmedium. Das Nährgel befindet sich also am Boden des Behälters und die Pflanzen sind ansonsten von Luft umgeben. Nur manche Arten sind im Becher ganz von einem flüssigen Nährgel bedeckt und wachsen somit bereits submers, womit in der Aquaristik die Pflanzen bezeichnet werden, die in Gänze unter Wasser leben.

Pflanzen, die unter Laborbedingungen kultiviert wurden, sind beim Kauf im Vergleich zu Topfware kleiner. Von diesem Erscheinungsbild sollte man sich nicht beirren lassen, denn sie erreichen später im Aquarium ihre normale Größe und Wuchsform. Bevor sie zum Beispiel beim Aquascaping eingesetzt werden, ist es ratsam, sie für eine halbe bis eine ganze Stunde in Aquarienwasser einzulegen. Was danach noch an Nährgel übrig ist, kann unter fließendem Wasser weggespült werden.

Vorteile von In Vitro-Pflanzen

Durch die besondere Form der Kultivierung unter sterilen Bedingungen im Labor sind die In Vitro-Pflanzen frei von Keimen und anderen Einflüssen, die sich potenziell schädigend auswirken könnten, wie Pestiziden, Algen oder Pilzen. Anders als Pflanzen, die in Töpfen geliefert werden, muss bei ihnen weder Substrat aufwändig entfernt noch müssen sie lange gewässert werden, bevor sie im Aquarium ihren neuen Platz finden. Sie gelten als besonders empfehlenswert für Becken, in denen Garnelen oder Krebse leben. Diese Tiere reagieren auf Pestizide empfindlich und damit ist Ware im Topf oder Bund oft behandelt, um Parasiten fernzuhalten. Ein Risiko, welches man mit Pflanzen aus dem Labor umgehen kann, denn sie sind dort keinem Befall ausgesetzt und brauchen deshalb auch keine Behandlung dagegen. Außerdem bekommt man meist direkt mehrere Pflanzen pro Becher, wenn man sich für In Vitro-Kultur entscheidet.

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Werden Wasserpflanzen im Topf angeboten, kommen sie in der Regel emers auf einem Substrat daher, meistens handelt es sich dabei um Steinwolle, in manchen Fällen auch Kokosfasern. Dieses Substrat sollte vor dem Einsetzen ins Aquarium möglichst restlos entfernt werden. Es gibt auch Topfpflanzen, die submers angeboten werden. Weitere mögliche Lieferformen sind schwimmende Pflanzen portionsweise in Plastikbehältern oder Wasserpflanzen als Bund. Letztgenannte Lieferform ist beispielsweise bei Hornkraut zu sehen.

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Vorteile von Topfpflanzen beim Aquascaping

Die Topfware ist durch ihren Aufwuchs auf dem Substrat nicht keimfrei, das kann je nach Verwendungszweck und Vorstellungen beim Aquascaping aber auch von Vorteil sein. Topfpflanzen gelten als robuster im Vergleich und können sich schneller auf die Bedingungen im Aquarium einstellen. Außerdem sind sie bei Auslieferung in der Regel größer und müssen nicht erst noch im Aquarium heranwachsen, wie es bei Pflanzen aus der In Vitro-Kultur der Fall ist. Das gewünschte Ergebnis einer üppigen Bepflanzung kann so also schneller erreicht werden, außerdem haben die bereits größeren Exemplare es leichter, im Becken genügend Licht abzubekommen, was wiederum ihr Wachstum verbessert.




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