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Cyanobakterien im Meerwasseraquarium:
So wirst Du sie wieder los

Cyanobakterien gehören zu den Ärgernissen, die in der Meerwasseraquaristik auftreten können. Nehmen sie überhand, bedecken die Beläge im Aquarium den Bodengrund, die Steine und schließlich auch Korallen. Cyanos sehen unschön aus und können anderen Aquarienbewohnern schaden. Es gibt aber einige Dinge, die Du unternehmen kannst, um Cyanobakterien im Meerwasseraquarium wirkungsvoll vorzubeugen, sie zu bekämpfen und so schnell wieder loszuwerden.

Das sind Cyanobakterien und das machen sie im Meerwasseraquarium

Bakterien sind immens wichtig für Leben und Gleichgewicht im Aquarium. Manche davon können allerdings auch für große Probleme sorgen, wie zum Beispiel die Cyanobakterien. Sie werden auch kurz als Cyanos sowie mit dem veralteten Begriff Blaualgen oder als rote Schmieralgen bezeichnet. Die beiden letztgenannten Namen führen auf einen falschen Weg, denn es handelt sich nicht, wie früher vermutet wurde, um Algen. Es gibt übrigens nicht die eine Cyanobakterie, sondern viele verschiedene Arten, von denen manche sogar Giftstoffe ins Aquarienwasser abgeben können. Dass sie „eingeschleppt“ werden, ist eine häufige Vermutung, die aber meist so nicht richtig ist. Die verbreiteten Bakterien sind im Aquarium in der Regel sowieso latent vorhanden und können sich bei Veränderungen, die ihr Wachstum begünstigen, sehr schnell ausbreiten.

Woran sind Cyanobakterien zu erkennen?

Im Meerwasseraquarium bilden die Cyanobakterien charakteristische rote, seltener grüne Beläge aus. Diese beginnen am Bodengrund, sich wie Matten auszubreiten, wuchern von dort aus dann gern auf die Steine und legen sich schließlich auch auf Korallen. Machen sie sich auf den Nesseltieren breit, gehen diese unter dem Belag schnell ein. In den roten „Teppichen“ sind oft auch Luftbläschen zu sehen. Wenn beispielsweise eine Strömungspumpe auf sie gerichtet wird, lösen sie sich in größeren Stücken ab und treiben dann in Fetzen an die Wasseroberfläche.

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Maßnahmen gegen Cyanobakterien

Um Cyanobakterien im Meerwasseraquarium wieder loszuwerden, gibt es eine Reihe empfohlener Maßnahmen. Ratsam ist es, einen kühlen Kopf zu bewahren, aber dennoch schnell zu handeln, wenn Beläge sichtbar werden. Zwei Maßnahmen werden dabei besonders hervorgehoben: den „Teppich“ abzusaugen und andere, „gute“ Bakterien einzusetzen, die den Cyanos Konkurrenz machen. Es können sich verschiedene Arten aus verschiedenen Ursachen im Aquarium ausbreiten, dementsprechend kann es auch unterschiedlich schwierig sein, sie wieder loszuwerden. Unter Umständen ist daher viel Geduld bei der Bekämpfung gefragt und eine Kombination mehrerer Maßnahmen sinnvoll.

Beläge absaugen

Die wichtigste Maßnahme, wenn sich die roten Ablagerungen schon am Bodengrund zeigen, ist das mechanische Entfernen. Die Beläge solltest Du regelmäßig mit einem dünnen Schlauch absaugen. Mit einem Mal ist es dabei sicherlich nicht getan, stattdessen muss diese Maßnahme einige Male wiederholt werden, bis sich Erfolge einstellen.

Cyanos mit anderen Bakterien bekämpfen

Da Cyanos oft auftreten, wenn im Aquarium etwas ins Ungleichgewicht geraten ist, kann eine Zugabe anderer Bakterien helfen. Sie treten in Konkurrenz mit Cyanobakterien und sorgen dann dafür, dass sich die lästigen Beläge nicht mehr so breitmachen können. Um mehr „gute“ Bakterien ins Meerwasseraquarium zu bringen, kannst Du lebende Steine oder Bakterienlösungen nutzen.

Weitere Maßnahmen

Statt Bakterien anzuwenden, kannst Du es auch mit dem Einsatz von Phytoplankton versuchen, denn auch dieses tritt in Konkurrenz zu den Cyanobakterien. Ansetzen kann man auch bei den Nitrat- und Phosphatwerten, indem man diese überprüft und gegebenenfalls anpasst. Auf die Dosierung von Kohlenstoff sowie Zugabe von Spurenelementen sollte vorerst verzichtet werden. Wie es um den Silikatgehalt des Wassers steht, kannst Du ebenfalls testen und mit einem Entferner gegensteuern, wenn dieser zu hoch ist.

Als Mittel, die man im Extremfall einsetzen kann, seien an dieser Stelle auch noch spezielle Anticyano-Präparate genannt. Vorrangig sollte man aber auf die oben genannten Maßnahmen setzen und damit versuchen, ein gesundes Gleichgewicht im Aquarium (wieder) herzustellen.

Cyanos: Vorbeugung statt Bekämpfung

Besser als die Cyanos zu bekämpfen, ist es natürlich, wenn sie sich gar nicht erst in Form der charakteristischen roten Beläge zeigen. Da Cyanobakterien vermehrt dann auftreten, wenn etwas aus der Balance geraten ist, sollte man durch gute Pflege für ein stabiles Gleichgewicht im Becken sorgen. Das geht, indem man den „guten“ Bakterien möglichst ideale Bedingungen bietet. Zur Vorbeugung gehört so auch, die Wasserwerte mit regelmäßigen Wassertests zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen sowie reguläre Wasserwechsel vorzunehmen. Ansammlungen von Mulm sollten vermieden beziehungsweise entfernt werden. Damit sich erst gar keine „gammeligen“ Ecken bilden können, in denen Cyanobakterien gedeihen, kann eine Neuausrichtung der Strömung im Becken helfen. Zusätzlich sorgen grabende Seesterne und Co. für Bewegung im Sand und wirken toten Stellen ebenfalls entgegen.

Du hast weitere Fragen zu Cyanobakterien oder generell rund um die Einrichtung und Pflege Deines Meerwasseraquariums? Dann helfen unsere Aquaristik-Profis im Markt gerne weiter!




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